Jiu - Jitsu
Jiu – Jitsu (柔術) oder auch Ju – Jutsu sowie ähnliche Schreibweisen ist eine von den japanischen Samurai entwickelte Kampfkunst der waffenlosen Selbstverteidigung.
Möglichst effizient sollen ein oder mehrere Angreifer durch Schlag-, Tritt-, Stoß-, Wurf-, Hebel- und Würgetechniken abgewehrt werden.
Ob der Angreifer bewaffnet ist oder nicht, spielt hierbei keine Rolle. Um die detaillierte Entstehung des Jiu – Jitsu (zu Deutsch „Nachgeben, um zu siegen“) ranken sich viele Mythen und es gibt keine wirklich schlüssige Überlieferung. Sicher scheint jedoch zu sein, dass der Arzt Akiyama Shirobei Yoshitoki um 1600 mit Yoshin-Ryū den ersten bekannten Jiu – Jitsu – Stil begründete.
Im 17. Jahrhundert wurde man auf diese Selbstverteidigungsform richtig aufmerksam. Der Mönch Chen Juan Bin soll um 1659 damit begonnen haben, drei Samurai in dieser Kunst unterwiesen zu haben. Diese 3 Samurai nannten ihre Stile Fukuno Ryu, Miura Ryu und Isogai Ryu. Ungefähr in dieser Zeit soll sich dann der Name Jiu – Jitsu etabliert haben. Jigorō Kanō vereinigte im 19. Jahrhundert die Stile und begründete das Kodokan Judo, welches in die westliche Welt expandierte.
Das in Deutschland entwickelte Ju – Jutsu hat mit den japanischen Ursprüngen nur am Rande zu tun.
Während Erich Rahn und sein Schüler Alfred Rohde versuchten die Tradition zu wahren und stark am Judo orientiert waren, wurde das in Deutschland bekannte Ju – Jutsu funktionsorientiert umgewandelt und fand zunächst bei der Polizei Verwendung.
Dieser „Sport“ gewann immer mehr an Interesse und wurde vom Judo abgekoppelt. Diese moderne Form des Ju – Jutsu seit 20. Oktober 1990 dem Deutschen Ju – Jutsu Verband zugeordnet. Einige andere Verbände verbinden die moderne und klassische Sicht auf das Jiu – Jitsu und stellen oft damit eine echte Alternative dar.